Ich weiß: Das hast du schon oft gelesen, oder? Cooler Spruch, finde ich auch. Doch was steckt dahinter?

Was ich gelernt habe: Es macht einen großen Unterschied, ob ich den Spruch lese und mir an die Pinnwand pinne, oder ob ich ihn wirklich LEBE.

Denn es stimmt: Dein Business, deine Regeln.

Was sind deine Regeln für deine Selbstständigkeit und für dich als Unternehmer:in?

Was wäre, wenn du selbst bestimmen könntest, was du wann bearbeitest und mit wem du zusammenarbeitest und mit wem nicht?

Klingt ganz gut, oder?

Überraschung: Das ist möglich für dich als Selbstständige:r oder als Freelancer:in. Für mich persönlich waren dies einige der ausschlaggebenden Gründe, dass ich mich nie hab anstellen lassen.

Aber lass mich dir erzählen, wie es dazu kam:

Ja es stimmt: Ich habe mich unter anderem selbstständig gemacht, weil ich frei und selbstbestimmt arbeiten möchte.

Ich will mir nicht von unsympathischen Vorgesetzten vorschreiben lassen, wann ich wo und wie lange zu sein hab. Wann ich bitte kreativ sein oder wann ich zu Mittag essen darf.

Erinnerung: Dein Business deine Regeln

Ein großes Bedürfnis für mich: Gesehen und anerkannt werden für das, was ich bin und für das, was mich ausmacht.

Ja – dazu zählt für mich, dass eine Unternehmerin die Stärken ihrer Mitarbeiter:innen erkennt, unterstützt und ihnen Raum für die Entfaltung gibt. Mentale Notiz für mich: Genau so eine Chefin möchte ich sein.

 So nicht! Warum viele Unternehmen Kreativität begrenzen anstatt sie zu fördern

Das wurde mir bereits im Studium klar: Im allerersten „großen“ Praktikum in einer bekannten Kreativ- und Werbeagentur.

Okay, ich nehme dich mal mit in mein Praktikum im Jahr 2010:

4 Monate.
400 Euro pro Monat.
(Und alle fragen sich: „Wie hat sich bloß die Miete bei dem Gehalt bezahlt?“)
40-Stunden-Woche.
9 bis 18 Uhr Kernarbeitszeit.
Möglichst bis 19 oder 20 Uhr bleiben – sieht besser aus.

12-13 Uhr Mittagessen mit allen zusammen.
Raucher dürfen raus zum Rauchen gehen.
Nichtraucher… ähh nicht.

Kaffee ist okay, Tee akzeptiert, Facebook öffnen nicht.
Jedes Telefonat freundlich und professionell annehmen. Gleichzeitig konzentriert am Projekt arbeiten.
Im Team zielführend zusammenarbeiten ist erwünscht.

Ausversehen „besser“ oder engagierter sein als andere (vorwiegend weibliche) Kolleg:innen ist nicht empfehlenswert, da sonst böses Blut im Team entsteht.
Juniors müssen sich den Anweisungen von Seniors unterwerfen.
Seniors sind wichtiger als Juniors und haben ständig Angst, von Juniors überholt zu werden.

Die ersten zwei Stunden am Vormittag bitte mit einer 0-8-15 Arbeit verbringen, zum Beispiel Zeitungsausschnitte sammeln und sortieren oder so. Bitte keine Eigeninitiative an dieser Stelle, danke.
Nach dem Mittagessen die anspruchsvollen und kreativen Aufgaben angehen und den „Großen“ zuarbeiten.
(Blöd gelaufen, wenn das individuelle System anders funktioniert: Ich habe zwischen 7 und 13 Uhr meine kreative und produktive Phase. Nachmittags hänge ich durch. Hat das irgendwen interessiert? Nö.)

Wow, was war ich ernüchtert. Sollte das die Zukunft nach dem Studium sein? Kein Wunder, dass ich lieber ewig studieren wollte, oder? 😀

Warum es dir hilft, dein Warum und deine Werte im Business zu kennen

Spoiler: Ich hab inzwischen fertig studiert und konnte mich trennen von meiner geliebten Uni.

Dennoch habe ich mich nie anstellen lassen. Ich konnte es einfach nicht. Zu den Tätigkeiten in meinem ersten Gewerbeschein, mit dem ich neben der Uni die ersten Eventjobs gemacht habe, sind weitere Tätigkeiten gekommen.
Aus den vereinzelten Textaufträgen auf freiberuflicher Basis sind mehr geworden. Es ist von allein so gewachsen und ich bin so froh darüber.

Vielleicht hast du ja ähnliche Erfahrungen gemacht im Angestelltenverhältnis oder auf deinem beruflichen Weg? Bist du schon lange selbstständig oder noch ganz frisch?

Egal, wie lange du dein eigenes Businessbaby schon aufziehst: Ganz sicher hast du einen richtig guten Grund, diesen Weg zu gehen, stimmt’s? Wahrscheinlich sind es sogar mehrere Gründe und innere Antreiber, die dich immer weiter machen lassen.
Mir geht es genauso wie dir!

Insbesondere in herausfordernden Zeiten in meiner heutigen Selbstständigkeit hilft mir vor allem eins:

Mich an mein Warum erinnern!

Denn ja, es stimmt: Mein Business, meine Regeln.

Und das kann auch nur ich selbst beeinflussen, umsetzen, hinterfragen und integrieren. Rein in die Selbstverantwortung und in die Selbstwirksamkeit.

۞ Ja, ich will diese Freiheit. Selbst entscheiden, ob ich einen Auftrag annehme oder ablehne.

۞ Ja, ich möchte dann arbeiten, wenn ich am produktivsten bin und dann Pause machen, wenn ich Hunger habe oder die Sonne brauche.

۞ Ja, ich will vorwiegend an den Aufgaben arbeiten, die ich gut kann. Anderes gebe ich an Freelancer:innen und Expert:innen ab, die mich dabei in ihrer Zone of Genius unterstützen.

Das sind ein paar der Gründe dafür, warum ich mich im Arbeitsmodell der Selbstständigkeit so wohl fühle.

Es gibt natürlich darüber hinaus noch weitere Gründe, WARUM ich ausgerechnet diesen einen Weg gehe mit genau dieser Tätigkeit und mit dieser Vision für diese Zielgruppe. Dazu jedoch mehr in einem anderen Fokusthema.

Nun zu dir:

Dein Business deine Regeln: Was es dazu braucht.

Produktiv & kreativ in der Selbstständigkeit

Kennst du deine Grundwerte und auch deine persönlichen Bedürfnisse, die dich in deinem Business ausmachen?

Mein Tipp: Definiere einmal deine Regeln für dein Business.

۞ Zu welchen Zeiten bist du am effizientesten und produktivsten? Das sind wahrscheinlich deine Arbeitszeiten.

۞ Wann und wo bist du kreativ? In welchen Momenten kommen Ideen zu dir? Das sind oft Zeiten, in denen du entspannt bist. Witzig, ich weiß.

Baue deine Art der Ruhe und Entspannung in deinen Arbeitsalltag ein, sodass deine Ideen dich auch finden können. Und jaaaa – das ist genau genommen auch Arbeitszeit. Geil, oder?

۞ Mit welchen Charakteren und welchen Branchen möchtest du zusammenarbeiten? Und mit wem nicht?

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Bist du z.B. Veganerin? Dann wird es dir schwerfallen, für einen Metzger zu arbeiten, stimmt’s?

Übertrage dieses Beispiel auf deine Bedürfnisse und Grundvorstellungen hinsichtlich deiner Zielgruppe.

۞ BONUS: Wann und wie bist du erreichbar? Telefonisch? Per E-Mail? Via Eule? WhatsApp? Und wann nicht?

Überlege dir eine Möglichkeit, deine Kund:innen über diese Businessregeln zu informieren. Du kannst dafür beispielsweise Geschäftszeiten auf deiner Website angeben.

Viele Selbstständige listen ihre bevorzugten Branchen auf ihrer Angebotsseite direkt auf. Passt das zu dir? Probier es mal aus.

Das Pausenthema ist übrigens nicht zu vernachlässigen: Das Schöne an deinem eigenen Business ist ja, dass du dir den Tag entsprechend deiner Bedürfnisse gestalten kannst.

Bist du der Nickerchen-Typ? Dann mach das doch einfach mal mitten am Tag. Wenn du danach fit und produktiv bist – ist doch genial! Besser als den halben Tag kaum die Augen offen halten zu können und zu prokrastinieren…

 

 

Welche deiner Grundbedürfnisse verwirklichst du mit deinem eigenen Business?

Wie du deine kreativen und produktiven Zeiten zu deinen Arbeitszeiten machst.

Ist es dir auch so wichtig, an Orten zu arbeiten, an denen du dich wohl fühlst und die dich aufladen?

Ich habe mehrere dieser Orte und ja – muss mich auch immer mal wieder daran erinnern, diese auch für mich und meinen Workflow zu nutzen.
So wie zum Beispiel auf dem Foto in einem meiner liebsten Cafés in Dresden.

Wie ist das bei dir?

Schreib mir doch gern mal in die Kommentare:

Wie lebst du den Spruch: „Dein Business, deine Regeln?“

Welche Grundwerte und Bedürfnisse sind es, die du mit deiner Selbstständigkeit verwirklichst?

Ich bin gespannt, von dir zu lesen!

Deine Brigitte